Gefälschte Anwaltspost für Drogenschmuggel: Prozess in Stuttgart um Bandenhandel in JVA Stammheim

Vor dem Landgericht Stuttgart läuft derzeit ein aufsehenerregender Prozess gegen sieben Angeklagte, die im Verdacht stehen, Drogen in die Justizvollzugsanstalt Stammheim geschmuggelt zu haben – getarnt als vermeintliche Anwaltspost. Dabei wurden synthetische Cannabinoide auf Papier aufgebracht und unter Nutzung gefälschter Briefköpfe von Anwaltskanzleien verschickt, unter anderem auch mit Bezug zu Anwälten aus der Region Stuttgart.

Im Zentrum des Verfahrens steht ein Brüdertrio, das laut Staatsanwaltschaft in ein Netzwerk organisierter Kriminalität rund um die Zuffenhausen/Göppingen-Gruppierung eingebunden ist. Der 27-jährige Bruder soll aus der Haft heraus den Drogenhandel koordiniert haben, unterstützt von seinem 29-jährigen Bruder, der sich durch seine Rolle einen höheren Status innerhalb der Szene versprach. Letzterem wird zudem der Besitz einer geladenen Schusswaffe zur Last gelegt.

Die Justiz rechnet mit hohen Strafen: Dem Hauptangeklagten drohen bei Verurteilung bis zu zehn Jahre und acht Monate Haft. Auch für die Mitangeklagten stehen mehrjährige Freiheitsstrafen im Raum. Der Fall offenbart nicht nur kriminelle Kreativität, sondern auch die Missbrauchsanfälligkeit anwaltlicher Kommunikationswege – und setzt ein deutliches Zeichen für die steigende Bedeutung technischer Kontrollen in Haftanstalten.

Den Artikel finden Sie hier: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.prozess-um-bandenkriminalitaet-in-stuttgart-drogenschmuggel-ins-gefaengnis-im-namen-von-vier-anwaelten.1fcebdd4-c9dd-4216-810f-d4961c55a103.html

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